Indien hat mit seinen geschliffenen Diamantenexporten den tiefsten Punkt seit zwei Jahrzehnten erreicht, wie aktuelle Daten des Gem & Jewellery Export Promotion Council (GJEPC) zeigen. Die Exporte sanken im abgelaufenen Fiskaljahr bis zum 31. März um 17% auf 13,29 Milliarden US-Dollar. Dies geschah in einem Jahr, in dem die Nachfrage nachließ, obwohl die Exporte im März – dem letzten Monat – nur um 1% zurückgingen. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass Exporteure versuchten, ihre Lieferungen vor Inkrafttreten der US-Strafzölle noch auszuführen.
Die Gesamtexporte von Edelsteinen und Schmuck sanken um 12% auf 28,5 Milliarden US-Dollar, was die herausfordernde Lage der Branche weiter verdeutlicht. Shaunak Parikh, Vizevorsitzender des GJEPC, berichtete, dass viele US-Käufer noch im März größere Bestellungen aufgaben, um erhöhten Zollkosten zu entgehen. Indische Exporteure priorisierten US-Aufträge, um keine zusätzlichen Kosten tragen zu müssen.
Auch die Einfuhren von Rohdiamanten nahmen ab und erreichten einen Rückgang von 24% auf 10,8 Milliarden US-Dollar. Die schwache Nachfrage nach natürlichen Diamanten wurde ein Stück weit von labortechnisch hergestellten Diamanten aufgefangen. Letztere verzeichneten lediglich einen Rückgang von 10% auf 1,27 Milliarden US-Dollar über das Jahr, aber im März stiegen sie um beachtliche 7% auf 132,1 Millionen US-Dollar.
Diese Entwicklungen unterstreichen sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen, denen die indische Diamantenindustrie aktuell gegenübersteht, und zeigen, wie flexibel der Markt auf wirtschaftliche Schocks reagiert.