Wiederinkraftsetzung der Abgabe auf Smaragdausfuhr in Sambia: Auswirkungen und Reaktionen
Das jüngste wirtschaftspolitische Manöver der sambischen Regierung hat für erhebliche Diskussionen innerhalb der Edelsteinindustrie gesorgt. Ohne Vorwarnung wurde eine 15%ige Exportabgabe auf wertvolle Edelsteine, einschließlich Smaragde, wieder eingeführt. Diese Maßnahme betrifft vor allem Unternehmen wie Gemfields, das die berühmte Kagem-Smaragdmine betreibt.
Der Beschluss, die 2019 ausgesetzte Abgabe rückwirkend zum 1. Januar wieder in Kraft zu setzen, kam unerwartet und stellt eine zusätzliche Belastung dar. Neben der zuvor bestehenden 6%igen Mineralabgabe schraubt diese Entscheidung den effektiven Abgabenanteil am Umsatz der Kagem-Mine auf 21% in die Höhe, noch unbelastet von einer 30%igen Körperschaftssteuer.
Im internationalen Vergleich zeichnet sich damit ein gravierender Wettbewerbsnachteil für Sambia ab. Länder wie Brasilien und Kolumbien, ebenfalls führende Smaragdländer, erheben Einfuhrzölle von lediglich 2% beziehungsweise 2,5%, ungeachtet ihrer Körperschaftssteuersätze von 34% und 33%.
Im vergangenen Jahr, als keine Exportabgabe erhoben wurde, leistet die Kagem-Mine bereits einen erheblichen Beitrag von 31% ihres Umsatzes an die sambische Regierung in Form von Steuern und Dividenden. Die neuerliche Erhebung wirft Fragen zur ökonomischen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des sambischen Edelsteinsektors auf.
Gemfields hat angekündigt, intensiven Dialog mit der sambischen Regierung zu suchen, um eine erneute Aussetzung dieser Exportabgabe zu erreichen oder gar gänzlich aus der Gesetzgebung zu streichen. Der Einfluss auf Investitionsattraktivität und Sektorbestand sind wesentliche Argumentationsfelder in diesen Gesprächen.
Aufgrund der sich verschlechternden Marktsituation zieht Gemfields drastische Konsequenzen und pausiert für sechs Monate bestimmte Betriebseinheiten der Kagem-Mine. Die Organisation bleibt bestrebt, alle Stakeholder über eventuelle Entwicklungen und die damit verbundenen Herausforderungen auf dem Laufenden zu halten.