Die meisten Diamanten sind farblos bis leicht getönt – doch sogenannte Fancy-Color-Diamanten zeigen ein intensives Spektrum von Gelb über Pink bis Blau und Grün. Ursache sind mikroskopische Besonderheiten im Kristallgitter:
- Stickstoff-Atome können die Aufnahme von blauem Licht verändern und erzeugen so Gelb- bis Orangetöne (häufig bei sogenannten Typ-Ib-Diamanten).
- Bor im Gitter führt zu einer Absorption im roten Bereich des Spektrums – der Stein erscheint Blau (typisch für seltene Typ-IIb-Diamanten).
- Plastische Deformationen während des Wachstums in der Erdkruste bewirken Versetzungen im Gitter, die Pink-, Rot- oder Brauntöne erzeugen.
- Natürliche Bestrahlung über geologische Zeiträume kann grüne Farbstiche verursachen, oftmals zunächst an der Oberfläche, die bei Politur und Schliff sorgfältig beurteilt werden müssen.
Kombinationen dieser Faktoren können weitere Nuancen wie Violett, Grau oder Champagnerbraun hervorbringen. Entscheidend ist, dass diese „Farbzentren“ das einfallende Licht selektiv absorbieren und so die wahrgenommene Farbe prägen.
Von der Farbe zur Bewertung: Was „Fancy“ bedeutet
Im Gegensatz zur D–Z-Skala für farblose bis leicht getönte Diamanten wird bei Fancy-Color-Diamanten primär nach Farbton (Hue), Helligkeit/Ton (Tone) und Sättigung (Saturation) beurteilt. Etablierte Gemmologie-Labore klassifizieren in Abstufungen wie Faint, Light, Fancy, Fancy Intense, Fancy Vivid oder Fancy Deep. Dabei gilt:
- Die Sättigung ist der stärkste Werttreiber: „Fancy Vivid“ ist in der Regel deutlich seltener und wertvoller als „Fancy Light“ derselben Farbe.
- Der genaue Farbton zählt: Reines, lebhaftes Blau, Pink oder Grün ist wesentlich rarer als Mischfarbtöne.
- Schliff und Form beeinflussen die Farbwahrnehmung. Formen wie Cushion, Radiant oder Pear können die Farbsättigung optisch verstärken, während eine zu flache oder zu tiefe Proportion die Farbe schwächen kann.
- Neben Farbe bleiben auch Carat-Gewicht, Reinheit und Symmetrie relevant – doch die Farbe dominiert die Preisbildung stärker als bei farblosen Steinen.
Natürlich, behandelt oder laborgezüchtet – ein wichtiger Unterschied
Farben können natürlich entstehen, aber auch durch Behandlungen oder im Labor erzeugt werden. Zu den gängigen Verfahren zählen Hochdruck-Hochtemperatur (HPHT), Bestrahlung mit anschließender Wärmebehandlung sowie farbgebende Beschichtungen. Seriöse Anbieter deklarieren solche Eingriffe transparent; sie sind gemmologisch nachweisbar.
Labordiamanten (HPHT- oder CVD-Wachstum) können gezielt farbig gezüchtet oder nachträglich farbveredelt werden. Sie bieten ästhetisch beeindruckende Optionen zu deutlich günstigeren Preisen als natürliche Fancy-Color-Diamanten vergleichbarer Farbe und Größe. Für eine fundierte Kaufentscheidung sind Prüfberichte anerkannter Labore sowie eine fachkundige Einordnung unerlässlich – insbesondere, wenn es um seltene Farben, Behandlungen oder die Unterscheidung zwischen natürlich und synthetisch geht.
Ihre Vorteile bei der Auswahl farbiger Diamanten
Die Diamant Agentur GmbH unterstützt Sie mit transparenter Expertise und direkter Marktzugänglichkeit. Über die Diamantbörse stehen Ihnen mehr als 1,5 Millionen Diamanten zur Auswahl – darunter naturfarbige Steine, behandelte Optionen und laborgeschaffene Alternativen. Unsere Diamantgutachter beraten Sie kostenfrei und diskret zu:
- Herkunft und Entstehung der Farbe (natürlich, behandelt, synthetisch)
- Relevanz der Farbgrade (z. B. Fancy, Fancy Intense, Fancy Vivid) und deren Einfluss auf den Wert
- Optimale Schliffauswahl zur Maximierung der Farbwahrnehmung
- Zertifikaten und Laborbefunden sowie deren Interpretation
Preislich reicht das Spektrum von vergleichsweise zugänglichen, behandelten oder laborgeschaffenen Fancy-Farben bis hin zu extrem seltenen natürlichen Steinen in „Vivid“-Qualitäten. Zum Vergleich: Ein farbloser Einkaräter mittlerer Qualität beginnt etwa ab 3.000 Euro; ein natürlicher Fancy Vivid in Blau oder Pink gleicher Größe kann ein Vielfaches kosten, abhängig von Farbton, Sättigung, Reinheit und Schliff. Wir erläutern Ihnen die Optionen transparent, entwickeln mit Ihnen auf Wunsch ein Schmuckdesign – etwa Verlobungsringe oder Armbänder – und begleiten den gesamten Auswahl- und Zertifizierungsprozess. So treffen Sie eine informierte Entscheidung, die Ihren ästhetischen Ansprüchen und Ihrem Budget gerecht wird.