Diamantmarkt 2024/25: Mehr Bestellungen, kleinere Warenkörbe – Konsequenzen für Käuferinnen, Käufer und Handel

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Brilliant Earth verzeichnete im Schlussquartal 2024 einen Umsatzrückgang um 4% auf 119,5 Millionen US‑Dollar – und das, obwohl die Zahl der Bestellungen gegenüber dem Vorjahr um 10% stieg. Der zentrale Treiber: Kundinnen und Kunden entschieden sich häufiger für Verlobungsringe unter 5.000 US‑Dollar, wodurch der durchschnittliche Bestellwert sank. Gleichzeitig gelang es dem Unternehmen, die Profitabilität im Quartal deutlich zu steigern; der Nettogewinn kletterte um 35% auf 2,6 Millionen US‑Dollar.

Im Gesamtjahr 2024 lagen die Umsätze bei 422,2 Millionen US‑Dollar (‑5%), der Nettogewinn bei 4,0 Millionen US‑Dollar (‑16%). Die Zahlen spiegeln einen Markt wider, in dem Kaufbereitschaft vorhanden ist, die Ticketgrößen jedoch unter Druck stehen – eine typische Gemengelage in Phasen erhöhter Preissensibilität und starker Promotionen.

Nachfragefokus: Mehr Buchungen, günstigere Tickets

Die Feiertagssaison lieferte wichtige Impulse: Der Black Friday brachte den höchsten Buchungstag der Unternehmensgeschichte. Besonders stark nachgefragt waren Verlobungsringe; eine kuratierte Signature‑Kollektion legte zweistellig über dem übrigen Segment zu. Auch Männer‑Verlobungsringe entwickelten sich besser als im Vorjahr. Dennoch wog der Mixeffekt schwerer: Der Trend zu Modellen unter 5.000 US‑Dollar reduzierte den durchschnittlichen Warenkorbwert und damit den Umsatzhebel pro Bestellung.

Für Anbieter bedeutet dieser Shift: Einstiegs- und Mittelpreislagen gewinnen an Bedeutung, während Differenzierung über Design, Service und Transparenz kaufentscheidend wird. Für Konsumentinnen und Konsumenten zeigt sich, dass der Markt attraktive Optionen in budgetfreundlichen Preisklassen bietet – ohne zwingend auf Stil oder Qualität zu verzichten.

Ausblick und Expansionsschritte

Brilliant Earth erweiterte 2024 sein stationäres Netz um zwei Showrooms (Boston und New York) auf insgesamt 40 Standorte und plant für 2025 zwei bis drei weitere Eröffnungen, darunter in Texas. Für das erste Quartal 2025 erwartet das Unternehmen Umsätze zwischen 93,5 und 95,5 Millionen US‑Dollar, leicht unter Vorjahr. Auf Jahressicht wird ein Umsatzplus von 1% bis 3% anvisiert – unter der Annahme, dass sich der Brautmarkt schrittweise normalisiert und das makroökonomische Umfeld stabil bleibt.

Die strategische Stoßrichtung ist klar: Präsenz vor Ort zur Stärkung der Kundenerfahrung, gepaart mit einer straffen Steuerung des Sortimentsmixes, um Nachfrage in preissensiblen Segmenten effizient zu bedienen.

Implikationen für Käuferinnen, Käufer und Handel

Wer heute mit klarer Budgetvorgabe sucht, profitiert von Transparenz bei Qualität und Preis. Drei praxisnahe Leitlinien:

  • Priorisieren Sie den Schliff: Ein exzellenter Cut lässt Diamanten deutlich brillanter wirken, oft stärker als ein marginal höheres Karatgewicht.
  • Optimieren Sie die 4C im Paket: Leicht niedrigere Reinheit (z. B. VS statt VVS) und eine ausgewogene Farbe können bei gleichem Budget sichtbare Größe und Wirkung verbessern.
  • Erwägen Sie synthetische Diamanten: Sie bieten in der Regel spürbare Preisvorteile bei vergleichbarer Optik – relevant, wenn die 5.000‑US‑Dollar‑Schwelle nicht überschritten werden soll.

Für Händler zahlt sich ein fein austariertes Angebot in den Einstiegs- bis Mittelpreislagen aus, unterstützt durch klare Kommunikation der Qualitätskriterien und eine kompetente, diskrete Beratung. In Summe zeigt 2024: Die Nachfrage ist da, aber sie belohnt jene Anbieter, die Kundennähe, Auswahlbreite und Preis‑Leistungs‑Transparenz konsequent in den Mittelpunkt stellen.

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