Wie alt ist meine uhr?
Uhr Baujahr bestimmen

Oft sind Uhren Generationenübergreifende Begleiter, die von den Eltern an die Kinder und Enkel weitergegeben werden. Nach einigen Jahrzehnten stellt sich dann oft die Frage nach dem Alter oder auch dem Wert, der lange in Ehre gehaltenen Kleinode.
WARUM DAS ALTER EINER UHR BESTIMMEN?

Antike Armbanduhr ‚Atlantic-Worldmaster‘
Eine Uhr im klassisch-sportlichen Design der mittleren und späten 1960er Jahre, damals eine Anschaffung, ein kleines Statussymbol. Heute, ein Klassiker mit geringem Marktwert.

Antike silberne Taschenuhr (ca. 1890-1910)
Zur ihrer Zeit stellte sie den heutigen Gegenwert eines gebrauchten Mittelklassewagens dar. Heutzutage steht der ideelle Wert in den meisten Fällen weit über dem realen Marktwert.
Alte Uhren sind nicht wertlos
Seit einigen Jahrzehnten hat die mechanische Uhr wieder starken Aufwind. Nicht zuletzt dank aggressivem Marketing und gezielten Werbemaßnahmen in den 1980er und 1990er Jahren konnte die sog. ‚Quartzkrise‘ der 1970er Jahre abgewehrt und die Europäische Uhrenindustrie von Neuem auf eine wieder gesunde Basis gestellt werden.
Vintage Modelle mancher Marken sind heute ein Vielfaches ihres ursprünglichen Neupreises wert.


Die Konsequenz für den Wert Ihrer Uhr
Jede Uhr hat ihren ganz eigenen Wert, in erster Linie einen ideellen Wert der sie mit ihrem Eigentümer verbindet. Da aber alle wertigen Uhren auch einen Marktwert darstellen, kann dieser immer wieder mal von Interesse sein. Gerade bei mechanischen Uhren kann dieser Wert stark variieren, je nach Modell, Zustand und Vollständigkeit des angebotenen Pakets.
SERIENNUMMERN
DAS ALTER DER UHR NACH SERIENNUMMER
Alle namhaften Uhrenhersteller versehen ihre Uhren mit Seriennummern, dem Fingerabdruck einer jeden Uhr.
Leider ist es eine Legende, dass die Seriennummern genügen, um oder falsche Uhren zu erkennen, es stimmt aber, dass man anhand der Seriennummer bei vielen der großen Uhrenmarken, das Alter seiner Uhren bestimmen kann.


DATIERUNG DURCH SERIENNUMMER MÖGLICH?
Nicht alle Uhrenmarken arbeiten mit nachvollziehbaren Seriennummern, bei den großen Marken sollte man davon ausgehen.
Produzenten wie A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre, Longines, Omega, Patek Philippe, Rolex, Seiko, TAG-Heuer, Tudor und Zenith gestalten ihre Seriennummern so, dass es möglich ist anhand dieser Nummer, teilweise in Kombination mit anderen Faktoren, auf das Alter der Uhr zu schließen.
UHREN NACH EPOCHE UND MODELLDESIGN
MODELL UND PRODUKTZIONSZEITRAUM
Liegt eine Uhr vor, deren Seriennummer sich nicht in eine der genannten Datenbanken einfügt, oder gar durch mehrere Aufarbeitungen verschliffen ist, kann man immer noch nach dem Modell und dessen Produktionszeitraum recherchieren. Hierbei hilft falls vorhanden, die Referenznummer. Diese bezeichnet das genaue Modell, die Ausführung desselben, ob in Stahl oder einem Edelmetall und andere Charakteristika.
Die Produktion der meisten Modelle lässt sich auf bestimmte Zeiträume beschränken, so gilt es herauszufinden in welcher Zeit, welche Ausgaben dieser Modelle lanciert wurden. Hier können Onlinedatenbanken von großer Hilfe sein.


STIL DER UHR NACH EPOCHE
Kann keine der ersten beiden Methoden angewandt werden, muss die Recherche anders angegangen werden. Auch hier helfen, wie bei den Seriennummern, den Referenznummern und den Modellbaujahren diverse Onlinedatenbanken.
Die Suche sollte sich nun auf das äußere Erscheinungsbild der Uhr richten, man sucht jetzt nach Stilrichtungen, da jedes Jahrzehnt bestimmte Besonderheiten im Design mit sich bringt.
ANGEWANDTE MATERIALIEN
UHREN AUS DEM FRÜHEN 20sten JAHRHUNDERT
Die nächsten Merkmale welche zur Datierung herangezogen werden können und jedem Laien zugänglich sind, sind die für Gehäuse, Glas und Band verbauten Materialien. Günstige Metalllegierungen, gefaltete oder hohle Stahlbänder oder Acrylgläser sind Anzeichen für ältere Uhren.
Während der Zeitspanne von 1900 bis etwa 1960 hat der Uhrenmarkt eine Vielzahl an technischen Innovationen und optischen Modernisierungen erlebt.
Uhren galten in dieser Epoche als Statussymbole und repräsentative Alltagsbegleiter, ihre Präzision und die hohe Qualität der einzelnen Bestandteile und deren Verarbeitung sprach für Wohlstand und wirtschaftlichen Erfolg. Entsprechend wurden auch die Uhrwerke hochwertig verziert und repräsentativ gestaltet.

Gebläute Schrauben und Genfer Schliff – Verborgener Luxus, im Inneren von Taschenuhren.

NACHKRIEGSUHREN
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs und bis in die späten 50ger Jahre hinein, wurde überall gespart, man gab sich mit dem Nötigsten zufrieden. Daran erinnern auch Uhren und Uhrwerke aus dieser Zeit, sie bestechen durch Einfachheit, günstige Materialien, einfachen Aufbau und mittelmäßige Ganggenauigkeit.
SPÄTERE JAHRZEHNTE 60er BIS 80er JAHRE
Solide Edelstahlgehäuse, massive Bänder und Mineral- oder gar Saphirgläser erschienen in größerer Masse ab den mittleren und späten 70ger Jahren. Uhren wurden aufwändiger gestaltet, Taucheruhren und Chronographen wurden für alltagstauglich befunden, die allgemeine Optik von Uhren änderte sich stark. Mit diesen eher offenen Kriterien zu datieren setzt bereits eine detailliertere Sachkenntnis voraus und bietet trotzdem nur eine vage Datierung.


DIE JAHRHUNDERWENDE UM 2000
Die 1990er Jahre waren geprägt von Wohlstand und einer gesellschaftlichen sowie technischen Aufbruchsstimmung. Uhren aus diesem Jahrzehnt reflektieren sichtbar diesen Zeitgeist.
Besonders auffällige Designwagnisse stammen zumeist aus dieser Zeit, und können wie die abgebildete Cartier ‚Crash‘ äußerst interessante Wertentwicklungen erleben.
BESCHAFFENHEIT DES UHRWERKES

BESCHAFFENHEIT UND ALTER DES UHRWERKES
Konnte keine der bis hier genannten Methoden angewandt werden, wird es technisch: das Uhrwerk muss von fachkundigem Auge betrachtet werden.
Wie alle Komponenten einer Uhr unterliegt auch das Uhrwerk den Trends seiner Zeit. Die Uhrwerke, die darin angewandten Materialien und technischen Konstruktionen verraten viel über das Alter der Uhr welche sie antreiben. Dazu gehören jedoch das Wissen und Können eine Uhr zu öffnen, das Uhrwerk zu erkennen und die Uhr wieder ordentlich zu schließen, was manchen Laien berechtigterweise und zum Glück davon abhält, in seine Uhr zu schauen.
MECHANISCHE UHRWERKE ERKENNEN
Besonders Werke aus den 1940ger und 1950 Jahren wurden oft aus Mangel an Hochwertigen Materialien oder auch aus wirtschaftlicher Not heraus, sichtbar schlicht gestaltet. Funktion und Robustheit waren ausschlaggebend in Zeiten des Mangels, von den immer gültigen Ausnahmen mal abgesehen.
Spätere Werke zeichnen sich durch immer bessere Verarbeitung von ständig edler auftretenden Komponenten aus. Umso weiter wir uns dem Jahrtausendwechsel nähern und darüber hinaus, setzt sich mehr und mehr der Glasboden durch um sogar eher schmucklose Werke wie bei der nebenstehenden Seiko, zu präsentieren.
