Diamant Schliff
Die 4 C – Cut
Auf einen Blick
- Der Schliffgrad ist maßgeblich für Feuer und Brillanz des Diamanten
- Diamant Schliff: Der Begriff „Brillant“ beschreibt einen Diamanten im Brillantschliff (rund)
- „Triple ex“ steht für dreimal exzellent bei Schliff, Politur und Symmetrie
DIAMANT SCHLIFF (CUT)
Der Schliff eines Diamanten macht den Unterschied. Erst durch eine gekonnte Schliffausführung bekommt der Diamant seine begehrenswerte Form und erhält damit das einzigartige Lichtspiel. Die Brillanz und das Feuer (Dispersion) eines Brillanten kosten im Schleifprozess 60 Prozent (!) des ursprünglichen Steingewichtes in der Rohform.
Gut zu wissen: Beide Begriffen werden zwar synonym verwendet, aber ein Brillant ist einfach ein Diamant im Brillantschliff (rund).


BRILLANT SCHLIFF
Es gibt 5 Schliffgrade von gering bis exzellent. Die Schliffnote bezieht sich allerdings nur auf den Brillantschliff und klassifiziert die Proportionen und die Schliffausführung, also Symmetrie und Politur. Für Fantasieschliffe wie beispielsweise Smaragd- oder Princess-Schliff gibt es keine Schliffnote. Es wird nur Politur und Symmetrie bewertet.
Es gibt auch sehr lebhafte Brillanten mit „nur“ guter Schliffnote. Beispiel Altschliff Diamanten. Hier gilt es im Einzelfall zu prüfen.
GIA SCHLIFFNOTE
Der Diamant Schliff ist von allen 4C das Komplizierteste, gleichzeitig aber auch das Interessanteste: Entscheidet hier doch die Arbeit, Sorgfalt und das Können des Menschen, über das Erscheinungsbild eines perfekten Naturproduktes. Der Mensch ist es, der der Natur im wahrsten Sinne des Wortes den letzten – und entscheidenden – Schliff gibt!
Gut zu wissen: Die dreifache Bewertung mit „exzellent“ in Schliff, Politur und Symmetrie („triple ex“) gilt als höchste Güte beim Diamant Schliff.

IGI / GIA / HRD SCHLIFFNOTEN
GIA gibt klar den Branchenstandard vor was die Bewertung von Diamanten angeht. Mit IGI und HRD gibt es zwei weitere, international anerkannte gemmologische Institute. Jeder bewertet den Schliff etwas unterschiedlich. Während die Tabellen von IGI und HRD leicht verständlich sind, arbeitet GIA mit einem komplizierterem System (Software). Die jeweiligen Tabellen zum Schätzen der Schliffgüte können Sie hier ansehen und als PDF herunterladen.
DER WEG DES LICHTS
Die folgende Skizze zeigt wie wichtig der Diamant Schliff ist, da er den Weg des Lichts innerhalb des Edelsteins bestimmt: Die Proportionen der Skizze in der Mitte sind ideal, links daneben ist der Diamant zu flach und rechts zu tief geschliffen. Das hat jeweils Auswirkungen auf das Lichtspiel.
zu flach

ideal

zu tief

EXKURS:
BRILLANT ZU FLACH
SCHLIFF SELBST BEWERTEN
Der Schliff ist für die Schönheit des Diamanten das wichtigste Kriterium. Es gibt verschliffene "Einkaräter", die gar keine sind. Früher hat man auf Gewicht geschliffen, heute wird auf Brillanz geschliffen. Die meisten Brillanten haben die Note "exzellent" dreimal - jeweils bei Schliff / Politur / Symmetrie.
Ein "sehr gut" geschliffener Einkaräter ist im direkten Vergleich mit einem perfekt geschliffenen Brillanten kein Einkaräter mehr. Um diesen vergleichen zu können, müsster nachgeschliffen werden und wäre dann schon kein Einkaräter mehr. Früher nannte man einen Brillanten mit großer Tafel einen Stein mit "großem Gesicht". Heute ist das Feuer, Funkeln und Lichtspiel im Brillanten wichtig. Große Tafeln, zu flache oder zu tiefe Brillanten sieht man häufig aus den 70er und 80er Jahren, beschrieben als "Vollschliff" oder "Moderner Brillantschliff".
DIE GUTE NACHRICHT
Sie können den Schliff zu Hause selbst bewerten! Heisst das, ich kann das komplizierte Schliff-Bewertungs-Verfahren von GIA ohne Software zu Hause nachmachen? Nein. Aber Sie können bestimmte Parameter selbst erfassen. Die Schliffbewertung erfolgt nach dem Negativ-Prinzip: Das schlechteste Teilergebnis entscheidet über die höchste Schliffbewertung. Das bedeutet für Sie: Ist ein Kriterium schlecht, können Sie bereits Rückschlüsse auf die Schliffnote ziehen!
Total Depth größer als 63,5 % => zu tief
Total Depth kleiner als 57,5 % => zu flach
JETZT MESSEN: GESAMTTIEFE / TOTAL DEPTH
Sehen Sie sich das Video an: Dem zu flachen Brillanten mangelt es an Brillanz. Daher wirkt dieser dunkel. Sie können mit einer einfachen Schiebeleere - oder Lineal - den Durchmesser und die Höhe des Diamanten messen. Dann rechnen Sie die Gesamttiefe aus und vergleichen diese mit den Werten. Zusätzlich können Sie auch weitere Merkmale über die IGI CUT GRADE Bewertung einsehen. Ein negatives Merkmal reicht für die Schliffbewertung. Und die Gesamttiefe (Total Depth) ist einfach zu prüfen:
Höhe : Durchmesser = Gesamttiefe (als Verhältnis bzw. Prozentangabe x100)
1. Höhe messen
2. Durchmesser messen
3. Verhältnis / Prozent errechnen
Beispiel im Slider: Gemessen: 5,7 mm : 10,5 mm = 0,54 x 100 = 0,54%
=> Der Brillant ist zu flach!
Das lebhafte Lichtspiel eines Brillanten besteht aus drei Faktoren:
BRILLANZ
Die namensgebende Eigenschaft des Brillanten, die Brillanz, beschreibt wie weisses Licht im Stein reflektiert und in das Auge des Betrachters zurückgeworfen wird. Hier zeigt sich noch einmal wie wichtig die Proportionen und die richtige Anordnung der Facetten sind, damit möglichst viel Licht zurückgeworfen werden kann.



TAFELGRÖßE
Unterschiedliche Parameter innerhalb eines Schliffgrades sind keine Unterschiede in der Güte. „Exzellent“ ist „exzellent“, unabhängig davon wie groß die Tafel in diesem Bereich ist, da der Schliffgrad ausschlaggebend ist und nicht die Tafelgröße. Das Beispiel zeigt zwei ideal geschliffene Brillanten mit unterschiedlich großer Tafel.

Je größer die Tafel, desto mehr Licht wird aus dem Diamanten über die Tafel zurückgeworfen und desto höher die Brillanz. Je kleiner die Tafel, desto größer wird der lichtbrechende Bereich was mehr Feuer und Farbspiel generiert. Am Ende des Tages ist die Wahl der spezifischen Parameter innerhalb eines Schliffgrades eine Frage des Geschmacks. In Europa bevorzugt man traditionell größere Tafeln, in Amerika sind kleinere Tafeln wünschenswert. Ein gutes Beispiel dafür sind Altschliff Diamanten. Mit kleinen Tafeln haben sie weniger Brillanz, dafür oft sehr viel Feuer. Im Englischen werden diese übrigens European Cut genannt.
SCHLIFFGRADE
Exzellent excellent |
Fast das gesamte Licht wird durch die perfekten Proportionen und die richtige Anordnung der Facetten reflektiert. Dadurch wird Feuer und Brillanz maximiert und der Diamant hat ein sehr lebhaftes Erscheinungsbild. |
Sehr gut very good |
Der Schliffgrad „Sehr gut“ garantiert ein lebhaftes Lichtspiel des Diamanten. Im direkten Vergleich zu exzellenten Proportionen ist die Brillanz nur leicht gemindert, dafür brillliert er mitunter mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. |
Gut good |
Immer noch ein schöner Schliff, jedoch merklich preiswerter als „Sehr gut“. Entsprechend geringer ist auch Feuer und Brillanz des Diamanten. |
Mittel / Ausreichend fair |
Ein Diamant mit mittlerem Schliffgrad kann mitunter auch ein interessanter Schmuckstein sein. Die Brillanz ist sichtbar geringer als bei höheren Schliffgraden. Diamant Agentur empfiehlt den höchsten Schliffgrad innerhalb Ihres Budgets zu wählen. |
Gering poor |
Der Schliffgrad „Gering“ beschreibt Diamanten, die entweder zu tief oder zu flach geschliffen sind. Beides geht auf Kosten von Brillanz und Feuer, denn der Weg des Lichts innerhalb des Diamanten ist nicht optimiert wie oben in der Grafik beschrieben. Diamant Agentur empfiehlt den höchsten Schliffgrad innerhalb Ihres Budgets zu wählen. |
WEITERFÜHRENDES
Mehr zum Diamant Schliff erfahren Sie, wenn Sie den folgenden Links folgend (auf Englisch):