Diamant Schliffform
Diamant in vielen Formen
Auf einen Blick
- Mehr als zwei Drittel aller verkauften Diamanten sind Brillanten (über 70%)
- Fantasieschliffe nennt man zusammenfassend jede nicht runde (Brillantschliff) Diamant Schliffform
- Eine Diamant Schliffform wie Smaragd, Kissen, Princess, etc. ist oft günstiger als der klassische Brillant
Inhaltsverzeichnis:
- Praktische Tipps zuerst
- Brillantschliff – der Klassiker
- Princess Schliff – das Understatement
- Tropfen Schliff – das Besondere
- Emerald Cut – Der Smaragd Schliff
- Marquise / Navette Schliff
- Kissen Schliff – individuell und anders
- Radiant Schliff – unabhängig und eigen
- Ovaler Schliff – Manches wird nie alt
- Herz Schliff – die Form sagt alles
- Asscher Schliff – Smaragd im Quadrat
- Altschliff, Rosenschliff und Achtkantschliff
- Fantasieschliffe – Fliege, Kontur und Rumpf
- Kuriose Schliffe und Einzelstücke
DIAMANTGEWICHT UND FORM
Das Karatgewicht lässt nicht direkt auf die Größe bzw. den Umfang des Diamanten schließen. Die durschnittliche Größe eines Diamanten von einem Karat je nach Diamant Schliffform:
Brillant 6,5 mm
Princess 5,5 mm
Smaragd 6,5 x 5 mm
Marquise 10,5 x 5 mm
DIAMANT SCHLIFFFORM UND PREIS
Diamanten unterschiedlicher Form lassen sich am besten über den Karatpreis vergleichen. Dabei fällt auf, dass Brillanten am begehrtesten und teuersten sind. Die meisten Diamanten werden rund – im Brillantschliff – geschliffen (ca. 7 von 10 Diamanten). Die Verfügbarkeit ist am größten, aber auch die Nachfrage und der Karatpreis.
Entsprechend wird jeder Rohdiamant, wenn möglich rund geschliffen. Wenn der Rohdiamant eine ungünstige Form hat (länglich) oder gravierende Einschlüsse an der falschen Stelle hat, sucht man nach einer alternativen Diamant Schliffform. Deswegen sind Fantasieschliffe meist im Liebhaber- und Nischenbereich.
Andere Formen ermöglichen so eine effizientere Nutzung des Rohmaterials. So bleibt am Ende ein größerer, nicht-runder Diamant anstelle von vielen kleineren Brillanten.
DIAMANT SCHLIFFFORM UND SCHMUCK
Eben haben wir festgestellt, dass Brillanten teuer sind als beispielsweise Baguette- oder Princess Diamanten. Kurioserweise trifft im Schmuck verarbeitet oft das Gegenteil zu: Wenn Sie ein Diamant Armband mit Baguette Diamanten suchen, werden Sie feststellen, dass es erstens wesentlich schwieriger zu finden ist. Und, dass der Karatpreis im Vergleich zu einem Tennisarmband mit Brillanten teurer ist!
WARUM IST DAS SO?
Die Nachfrage nach Princess, Baguette oder anderer Fantasieschliffe ist geringer als nach Brillanten. Das macht auch die kleineren Steine seltener, weil aus dem Rohdiamanten meist runde Brillanten hergestellt werden.
So wird ein Schmuckstück – in dem Farbe, Reinheit und Größe der Diamanten aufeinander abgestimmt werden müssen (kalibriert)– schnell erheblich teurer in der Herstellung. Die einzelnen Fantasieschliff-Diamanten sind nicht standardisiert wie der Brillantschliff. Würde man nicht-kallibrierte Steine verwenden wie beispielsweise aus unterschiedlichen alten Schmuckstücken, würde die Optik kein harmonisches, einheitliches Gesamtbild ergeben.
GÜNSTIG KAUFEN
Der Schein ist auch ein Teil vom Sein. Viele kleine Diamanten sind günstiger als ein großer. Das macht sich eine beliebte moderne Design Art zu Nutze: Der Illusion Stil. Hier werden mehrere kleine Diamanten in höchster Fasserkunst so eng nebeneinander gefasst, dass Sie zusammen wirken wie ein großer.
WICHTIG BEIM SMARAGDSCHLIFF
Durch die große Tafel sind Einschlüsse leichter sichtbar als bei Brillantschliffen. Wichtig ist auch die Farbe – je weniger Feuer und Funkeln, desto besser nimmt das Auge die Farbe wahr. Bei jeder Diamant Schlifform, die eine große Tafel hat, spielt die Diamant Reinheit eine wichtige Rolle.
WARUM STEHT IM ZERTIFIKAT KEINE SCHLIFFNOTE?
Der Brillant ist die einzige Diamant Schliffform, bei welcher der Schliff bewertet wird, da hier die Proportionen festgelegt sind. Fantasieschliffe werden nur in Politur und Symmetrie benotet.
Deshalb: Wenn bei einem Privatkauf beispielsweise ein Diamant im Smaragdschliff mit einem „exzellenten“ Schliff angepriesen wird, gilt es genauer hinzuschauen und gegebenenfalls einen Fachmann zu fragen bevor Sie kaufen.
FANTASIE SCHLIFFE (FANCY CUT)
Der Begriff „Brillant“ wird oft synonym für Diamant verwendet. „Fantasie Schliff“ nennt man eine Diamant Schliffform, die nicht im modernen Brillantschliff geschliffen ist. Modifizierte Brillantschliffe (Herz, Oval, Marquise, Tropfen) haben einen gewissen Spielraum was die Anzahl und Lage der Facetten angeht. Beispielsweise wird manchmal ein sogenannter „Französischer Punkt“ geschliffen: Dies ist eine Variation von spitz zulaufenden Oberteilhauptfacetten, welche die Brillanz des Diamanten zusätzlich etwas erhöht.
FLIEGE
Ein weiterer Aspekt ist die sogenannte „Fliege“, im Englischen als “bow-tie” effect bekannt. Hierbei handelt es sich um eine brillanzärmere Zone an der breitesten Stelle des Diamanten in Form einer Anzugsfliege. Dieser Effekt kann zwei verschiedene Ursachen haben und ist unterschiedlich ausgeprägt: Sowohl ein zu flaches oder zu tiefes Unterteil als auch zu große Unterteilfacetten können den Effekt je nach Fantasieschliff, Anordnung der Facetten und Schliffausführung hervorrufen.
Unsere Empfehlung für eine solche Diamant Schliffform: Lassen Sie sich den Diamanten oder ein Video zeigen und entscheiden Sie dann, ob Ihnen das Erscheinungsbild mit Fliege gefällt.
RUMPFFAKTOR
Bei Treppen- und Smaragdschliffen gibt es den „Rumpffaktor“, der eine zu starke Bauchung des Unterteils beschreibt. Eine zu starke Bauchung mindert die Brillanz des Edelsteines, da weniger Strahlen totalreflektiert werden. Ähnlich wie bei zu tiefen Brillanten wird bei manchen Fantasieschliffen das Unterteil zu tief bzw. überproportional gewölbt gelassen. Auf diese Weise wird Karatgewicht erhalten und der Diamant mitunter wertvoller, nicht jedochgleichzeitig auch schöner. Dieser Effekt ist umso stärker zu beobachten, je runder das Unterteil von der Seite her betrachtet ist.
KONTUR
Die Kontur eines Fantasieschliffes sollte in der Form her gefällig sein. Das heisst, dass beispielsweise die Diamant Schliffform „Marquise“ spitz zulaufen sollte und nicht wie ein „Oval“ wirkt. Genauso verhält es sich beimTropfenschliff: Ist hier die Form zu rund und ähnelt zu sehr dem Brillanten, empfinden die meisten die Kontur als unattraktiv oder sogar unförmig, da der klare und eindeutige Umriss fehlt. Die Ästhetik des Smaragdschliffes bedingt ein proportionales Verhältnis der Kantenlängen zu den Maßen des Diamanten. Ansonsten ist die Optik gestört und das Erscheinungsbild des Edelsteines leidet.
KURIOSES UND EINZELSTÜCKE
Neben den Standard- und Fantasieschliffen gibt es immer wieder auch besondere Kunstwerke einzelner Diamantschleifer oder Schleifereien:
– Ein Pferdekopf als Diamant Schliffform
– Tiere
– Ein ganzer Ring aus Diamant
– Firmenlogos
