Herausforderungen und Chancen: Belgiens Diamantensektor im Umbruch

Die belgische Diamantenbranche, ein wesentlicher Bestandteil der belgischen Wirtschaft, steht vor erheblichen Herausforderungen und appelliert an die Regierung, um dringende Unterstützung zu erhalten. Nach einem schwierigen Jahr, das von einem Rückgang der Import- und Exportzahlen um 25 % gekennzeichnet war, sucht das Antwerp World Diamond Centre (AWDC) nun gezielt nach Maßnahmen zur Verbesserung des Geschäftsumfelds.

Weltweit befindet sich die Diamantenindustrie in einer schweren Krise. Mehrere Faktoren, wie schwache Verbrauchermärkte und der intensivierte Wettbewerb durch synthetische Diamanten, haben zu einem historischen Nachfragerückgang nach natürlichen Diamanten geführt. Diese Situation hat nicht nur zu drastischen Preisstürzen geführt, sondern trifft auch Städte wie Antwerpen, die traditionell als Handelszentren für Diamanten bekannt sind. Zusätzlich belasten geopolitische Spannungen und spezifische Sanktionen gegen russische Diamanten die Branche weiter.

Für Unternehmen, die in Belgien operieren oder ihre Geschäfte dorthin verlegen wollen, bestehen erhebliche bürokratische Hindernisse. Die AWDC weist auf Probleme hin, wie die Schwierigkeiten bei der Eröffnung lokaler Bankkonten, den Erhalt von Arbeitsvisa für ausländische Fachkräfte, sowie strikte Einreisebestimmungen, die den Zugang zu Waren erschweren. Zudem gibt es am Diamond Office, das für den Import und Export von Diamanten verantwortlich ist, keine klaren Vereinbarungen, was zu Verzögerungen und möglichen Strafen führt.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Diamantensektor mit rund 3.500 Beschäftigten ein wesentlicher Bestandteil der belgischen Wirtschaft. Die AWDC betont die Bedeutung einer unterstützenden Regierungspolitik, die es der Diamantindustrie ermöglichen würde, Unternehmer willkommen zu heißen und neue Impulse zu setzen. Mit der richtigen Unterstützung und Anpassung der Politiken, so ist man sich einig, könnte die Branche einen positiven Wandel einleiten.