Der Antwerp World Diamond Centre (AWDC) hat die jüngsten Veröffentlichungen der Nationalbank Belgiens (NBB) scharf kritisiert. In einem kürzlich erschienenen Bericht präsentierte die NBB Zahlen, die ein "äußerst irreführendes" Bild der Diamantenindustrie des Landes zeichnen sollen, so der AWDC.
Laut der Pressemitteilung der NBB seien die Diamantenimporte und -exporte Belgiens seit 2014 um 50 % gesunken und hätten im Jahr 2023 8,5 Milliarden US-Dollar erreicht. Der AWDC widerspricht entschieden und erklärt, dass diese Zahlen die reale Lage nicht korrekt wiedergeben. Der Rohdiamantenspezialist verweist auf divergierende Statistiken des Diamond Office, welches als offizielles Kontrollorgan für Diamantenimporte und -exporte in Belgien fungiert. Laut deren Angaben beläuft sich der Wert auf 27,8 Milliarden US-Dollar, was das dreifache der von der Bank berichteten Zahlen ausmacht.
AWDC betont, dass der Hauptfehler der NBB darin liegt, dass deren Zahlen lediglich die Nettokäufe und -verkäufe belgischer Diamantenunternehmen abbilden und nicht den tatsächlichen Wert der Import- und Exportaktivitäten erfassen. In der Diamantindustrie ist es üblich, dass Waren ohne sofortige Verkäufe importiert und reexportiert werden. Dies erklärt, warum die Zahlen der Nationalbank signifikant von der tatsächlichen Handelstätigkeit abweichen.
Das Missverständnis verdeutlicht die Komplexität des Diamantenhandels und die Relevanz einer präzisen Datenerhebung und -darstellung. Der AWDC setzt sich weiterhin dafür ein, dass die Diamantenindustrie korrekt repräsentiert wird, um Vertrauen und Transparenz in diesem bedeutenden Sektor zu fördern.