Die jüngsten Entwicklungen auf dem Hongkonger Luxusgütermarkt werfen ein interessantes Licht auf aktuelle Konsumtrends und äußere Einflüsse. Im Februar ließ sich eine leichte Abschwächung des Umsatzrückgangs in den Bereichen Schmuck, Uhren, Uhrenaccessoires und hochwertige Geschenke beobachten. Die Umsätze gingen zwar im Vorjahresvergleich um 14 Prozent zurück, was jedoch eine Verbesserung gegenüber dem Rückgang von 18 Prozent im Januar darstellt. Die Erlöse dieser Warengruppe beliefen sich damit auf 4,17 Milliarden HKD (umgerechnet etwa 535,9 Millionen US-Dollar).
Ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung ist das verschobene Datum des chinesischen Neujahrsfestes. Im laufenden Jahr wurde das Fest bereits Ende Januar gefeiert, während es im Vorjahr erst im Februar stattfand. Entsprechende Ausgaben für Festlichkeiten und Geschenke verschoben sich deshalb ins erste Monat des Jahres, was die Vergleichszahlen für Februar beeinflusste. Darüber hinaus zeigte sich eine allgemeine Zurückhaltung im Luxussegment, die sich in allen Einzelhandelskategorien bemerkbar machte. Insgesamt sank der Einzelhandelsumsatz im Februar um 13 Prozent auf 29,39 Milliarden HKD (3,78 Milliarden US-Dollar).
Tourismus und verändertes Kaufverhalten sind weitere bestimmende Aspekte der aktuellen Marktlage. Traditionell stammen bedeutende Anteile des Luxusumsatzes aus dem Bereich des internationalen Tourismus, insbesondere von Besuchern vom chinesischen Festland. In den vergangenen Monaten war jedoch ein Rückgang der Reisetätigkeit festzustellen, sodass die Zahl der kauffreudigen Touristen abnahm. Gleichzeitig gaben viele Einwohner Hongkongs einen wachsenden Teil ihrer Ausgaben im Ausland aus, was die lokale Nachfrage nach hochwertigen Konsumgütern zusätzlich beeinträchtigte.
Betrachtet man die Zahlen des ersten Zweimonatszeitraums 2024, ergibt sich ebenfalls ein deutlich rückläufiger Trend. Die sogenannten Hard-Luxury-Verkäufe – darunter fallen Schmuck und Uhren – summierten sich auf 8,63 Milliarden HKD (1,11 Milliarden US-Dollar), was einem Minus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Über alle Einzelhandelskategorien hinweg fiel der Umsatz im gleichen Zeitraum um 8 Prozent auf 64,77 Milliarden HKD (8,33 Milliarden US-Dollar).
Für die kommenden Monate bleibt die Entwicklung herausfordernd, aber auch von Hoffnung geprägt. Die Aussichten hängen maßgeblich davon ab, wie sich touristische Ströme, das Konsumverhalten der Bevölkerung sowie konjunkturstützende Maßnahmen der chinesischen Regierung entwickeln. Während die Branche weiterhin Unsicherheiten ausgesetzt ist, könnten gezielte wirtschaftspolitische Impulse und ein Anziehen der touristischen Nachfrage künftig wieder für verstärkte Dynamik im Luxusgütersektor sorgen.