Im März verzeichnete der US-Einzelhandel eine spürbare Erholung der Umsätze. Viele Verbraucher nutzten die Gelegenheit, ihre Vorräte aufzustocken, bevor mit der Einführung neuer Zölle ein Anstieg der Preise erwartet wurde. Laut aktuellen Daten des US Census Bureau stiegen die Einzelhandelsumsätze nach saisonaler Bereinigung um 1,4 % gegenüber dem Vormonat auf 734,9 Milliarden US-Dollar. Im Februar war das Wachstum mit lediglich 0,2 % deutlich verhaltener.
Die Kaufzurückhaltung der vergangenen Monate wich einer erhöhten Nachfrage, die sich in nahezu allen Segmenten bemerkbar machte. Insbesondere die Angst vor höheren Preisen durch die Anhebung von Importzöllen führte dazu, dass Konsumenten vorzeitig größere Anschaffungen tätigten. Eine Umfrage der National Retail Federation (NRF) ergab, dass beinahe die Hälfte der befragten Kunden insbesondere Haushaltsgeräte, Kleidung und andere Konsumgüter gezielt vor dem Inkrafttreten neuer Tarife erwarb.
Trotz dieser vorübergehenden Belebung bleibt das Konsumentenvertrauen unter Druck. Die NRF weist darauf hin, dass viele Verbraucher Unsicherheiten verspüren – ausgelöst durch schwankende politische Ankündigungen zu den Zöllen und die daraus resultierenden Turbulenzen an den Finanzmärkten. Dennoch stiegen die Umsätze im Jahresvergleich um 4,6 % und damit stärker als noch im Februar.
Fast alle Einzelhandelskategorien verzeichneten im März Zuwächse. Besonders die Bereiche Bekleidung und Accessoires, zu denen auch Schmuck zählt, legten sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich zu. Das Online-Geschäft setzte seinen Wachstumskurs fort und steigerte sich auf Jahressicht um beachtliche 28 %. Lediglich Segmente wie Elektronik, Gesundheit und Bau- sowie Gartenbedarf mussten im Vergleich zum Vormonat leichte Einbußen hinnehmen.
Das Ergebnis unterstreicht, wie stark externe Faktoren wie handelspolitische Unsicherheiten das Kaufverhalten beeinflussen können. Auch wenn die Sorge vor steigenden Preisen aktuell zu einer Umsatzsteigerung beitrug, bleibt abzuwarten, wie sich das Verbrauchervertrauen und die Einzelhandelsumsätze in den kommenden Monaten unter dem Einfluss weiterer wirtschaftlicher Entwicklungen entwickeln werden.