Neudefinition von Recyceltem Gold durch die CIBJO
Die World Jewellery Confederation (CIBJO) hat kürzlich eine neue Definition für recyceltes Gold eingeführt, um innerhalb der Branche für mehr Klarheit und Konsistenz zu sorgen. Diese Neudefinition wurde nach intensiven Diskussionen zwischen Experten der Schmuck- und Uhrenindustrie veröffentlicht und wird nun als Teil der offiziellen Leitlinien der Organisation integriert. Das Ziel dieser Neudefinition ist es, die Identifikation der Quellen von recyceltem Gold zu verbessern und so für mehr Transparenz in der Lieferkette zu sorgen.
Die neue Definition umfasst recycelte Materialien, die während Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen wiedergewonnen werden, bevor sie an Verbraucher verkauft werden, sowie Gold, das aus Materialien zurückgewonnen wird, die bereits von Verbrauchern genutzt wurden. CIBJO betont, dass die strengeren Richtlinien darauf abzielen, irreführende Angaben zur Herkunft des Goldes zu verhindern und gleichzeitig „Greenwashing“ entgegenzuwirken.
Laut der neuen Terminologie der CIBJO wird pre-consumer recyceltes Gold als Gold definiert, das durch die Veredelung von Materialien gewonnen wird, die während eines Herstellungs- oder Verarbeitungsprozesses entstanden sind. Dazu gehören unter anderem geschmolzene Reste, Kehrricht, Lösungen und Abwasserbehandlungsprodukte, sowie hergestellte Materialien, Produkte, Komponenten und Legierungen, die nicht mehr benötigt werden oder nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck genutzt werden können.
Im Gegensatz dazu stammt postconsumer recyceltes Gold von der Veredelung von Produkten, die von Endverbrauchern, Organisationen oder industriellen Einrichtungen stammen, die diese Produkte nicht mehr benötigen oder wünschen, oder die nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck genutzt werden können. Dazu gehören Schmuck, elektronische und industrielle Komponenten, dentaler Altmetall, Münzen zu Sammlerzwecken (jedoch nicht Anlagegold), dekorative Produkte, plattierte Materialien und Beschichtungen sowie zurückgegebene Produkte innerhalb der Goldlieferkette.
Die Einführung dieser klaren Kriterien wird von vielen Branchenteilnehmern als positiver Schritt angesehen. Organisationen wie die London Bullion Market Association (LBMA) und der World Gold Council (WGC) erwägen, diese Definition in ihre Richtlinien für verantwortungsvolle Beschaffungspraktiken aufzunehmen. Der Responsible Jewellery Council (RJC) hat bereits eine ähnliche Definition in seinen aktualisierten Standards für die Lieferkette integriert, die zwischen pre-consumer, postconsumer und Abfall unterscheidet und auch Mischungen aller drei anerkennt.
Dieser Schritt fällt in eine Phase des breiteren Wandels innerhalb der Branche, der auf größere Transparenz und Verantwortung bei der Goldbeschaffung abzielt. Der RJC hat kürzlich seine Standards aktualisiert, um Menschenrechts-, Lieferkettenverantwortungs- und Umweltüberlegungen zu berücksichtigen. Mit diesen Aktualisierungen streben die CIBJO und andere Regulierungsbehörden danach, die Klassifikation von recyceltem Gold zu standardisieren und verantwortungsvolle Praktiken in der gesamten Branche zu gewährleisten.