Indiens Zentralbehörde für Verbraucherschutz hat jüngst ein Treffen einberufen, um eine standardisierte Terminologie für natürliche und im Labor gezüchtete Diamanten zu erarbeiten. Die Dringlichkeit dieser Maßnahme ergibt sich aus erheblichen Bedenken hinsichtlich der fehlenden Terminologienormierung und unzureichenden Offenlegungspraktiken im Diamantensektor. Diese Lücken führen zu Verwirrungen bei den Verbrauchern und zu irreführenden Geschäftspraktiken.
Nach den Vorgaben des Bureau of Indian Standards darf der Begriff "Diamant" nur für natürliche Steine verwendet werden. Alle im Labor gezüchteten Diamanten müssen explizit als "synthetische Diamanten" bezeichnet werden, unabhängig von der verwendeten Herstellungsmethode oder den Materialien. Es ist zudem untersagt, synthetische Diamanten gemeinsam mit natürlichen Diamanten zu bewerten.
Ein im Jahr 2019 verabschiedetes Gesetz zum Verbraucherschutz zielt darauf ab, unlautere Handelspraktiken zu unterbinden und eine transparente Kennzeichnung in der Diamantenindustrie sicherzustellen. Dieses Anliegen wurde kürzlich vom Zentralen Amt für direkte Steuern und Zoll bekräftigt. Es fordert, dass Unternehmen ausdrücklich angeben müssen, ob ein Diamant natürlich oder im Labor gezüchtet ist und, falls Letzteres zutrifft, welches Herstellungsverfahren – chemische Gasphasenabscheidung (CVD) oder Hochdruck-Hochtemperatur (HPHT) – verwendet wurde.
Während des Treffens formulierten die staatlichen Stellen Richtlinien, die eine klare Kennzeichnung und Zertifizierung aller Diamanten, einschließlich Angabe ihrer Herkunft und ihres Herstellungsverfahrens, umfassen. Es wurde festgelegt, irreführende Begriffe wie "natürlich" oder "echt" bei im Labor gezüchteten Diamanten zu verbieten und Akkreditierungssysteme zur Regulierung und Standardisierung von Diamantprüflaboren einzurichten.
Die Zentralbehörde für Verbraucherschutz plant, in naher Zukunft ein umfassendes Regelwerk mit diesen Richtlinien zu veröffentlichen. Diese Maßnahmen sollen zu mehr Transparenz und Vertrauen bei Verbrauchern und in der Branche beitragen.