Anglo American bewertet derzeit seine Tochtergesellschaft De Beers neu, angesichts einer schwachen Nachfrage nach Diamanten. Dabei plant der Mutterkonzern, die Produktionsziele für 2025 um 10 Millionen Karat zu reduzieren. Diese Anpassung spiegelt die herausfordernden Handelsbedingungen im Rohdiamantensektor wider.
Im vergangenen Jahr erlebte De Beers bereits eine bedeutende Abschreibung des Buchwerts um 1,56 Milliarden US-Dollar. Dies wurde durch rückläufige Marktkonditionen und eine sinkende Nachfrage aus China beeinflusst. Die für den 20. Februar angesetzten Jahresergebnisse könnten weitere Wertberichtigungen offenbaren, da erwartet wird, dass das EBITDA von De Beers für 2024 nur geringfügig negativ ausfallen wird.
Ein Einbruch von 25 % im konsolidierten Umsatz, der auf 2,72 Milliarden US-Dollar fiel, zeigt die Auswirkungen der aktuellen Krise in der Diamantenindustrie. Während der durchschnittliche Verkaufspreis pro Karat leicht auf 152 US-Dollar stieg, sank der Index für gleichbleibende Rohdiamantpreise um 20 % im Vergleich zu 2023. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, reduzierte De Beers seine Produktion um 22 % und senkte den Ausblick für 2025 auf 20 bis 23 Millionen Karat, verglichen mit zuvor 30 bis 33 Millionen Karat.
Die verworrene Marktsituation veranlasst De Beers, weiterhin konsequente Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalnutzung und zur Generierung von Liquidität zu ergreifen. Diese beinhalten sowohl die Anpassung an die gedämpfte Nachfrage als auch eine effektive Bestandskontrolle. Trotz niedrigem Verkaufsvolumen konnte das Unternehmen die Lagerbestände im Jahresvergleich leicht verringern. Mit Blick auf die strategische Neuorientierung wird das Unternehmen im Jahr 2025 weitere Maßnahmen zur Optimierung von Cashflow, Ausgaben und Lagerbeständen ergreifen.